Nach dem markttechnischen Corona-Tief im März gehörten Goldminenaktien zu den großen Gewinnern bei der Aufwärtsbewegung an den Börsen - die Aktien der Unternehmen entwickelten sich sogar noch deutlich besser als das Edelmetall selbst. Während derzeit viele Anleger auf Gold setzen, verlieren der Rohstoff Öl und die großen Ölunternehmen immer mehr an Wert.
Bei Unternehmen, die einer Rohstoffbindung unterliegen, sollten bei einem langfristigen Investment vor allem die Chancen und Risiken des entsprechenden Rohstoffs bedacht werden. Kurzfristig können Unternehmen mit Rohstoffbindung mittels Absicherungsgeschäften diverse Schwankungen des Rohstoffs ausgleichen, langfristig können sie sich jedoch dessen Bewegung nicht entziehen - was Chancen, aber auch Risiken birgt. Das Management kann zwar einen Mehrwert für Aktionäre schaffen, indem es umsichtig agiert, aber diese Unternehmen bleiben dennoch der Rohstoffpreisentwicklung ausgeliefert.
Bei direkten Rohstoff-Investments sollte bedacht werden, dass keine Dividenden fließen und bei physischem Besitz unter Umständen Lagerkosten anfallen. Der faire Wert eines Unternehmens kann jedenfalls wesentlich besser ermitteln werden, als dies bei Rohstoffen der Fall ist. Rohstoffunternehmen können sich theoretisch neu erfinden und mit Innovationen sogar eine Preisfestsetzungsmacht erlangen. Insbesondere Energiekonzerne werden sich in naher Zukunft zumindest teilweise neu erfinden müssen.
Sollte die Wirtschaft wieder Fahrt aufnehmen, könnte sich die aktuelle Nachfragelandschaft umkehren: Nachlassende Sorgen würden den Goldpreis unter Umständen in Bedrängnis bringen, und eine anziehende Konjunktur könnte für eine Belebung der heftig gebeutelten Energietitel sorgen.
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