Die 2010er-Jahre: neue Rekorde und alte Muster des vergangenen Anlagejahrzehnts
Das vergangene Anlagejahrzehnt brachte einige erstaunliche Entwicklungen hervor. Es war das erste Mal in der modernen US-Wirtschaftsgeschichte, dass es über einen so langen Zeitraum zu keiner Rezession kam. Gleichzeitig stiegen die USA dank Fracking zum größten Ölförderland der Welt auf. Die Dauer der augenblicklichen Aufschwungphase, das Volumen an ETF-Veranlagungen, die Aktienrückkäufe der Unternehmen und die Schuldenstände in der Eurozone und den USA brachen alle Rekorde. Die Renditen für 5-jährige österreichische Staatsanleihen sind hingegen von etwa 3% zu Beginn des Jahrzehnts auf -0,3% und somit in den negativen Bereich gefallen. Trotz umfangreicher monetärer Maßnahmen durch die Zentralbanken konnten in den großen Währungsblöcken (Europa, USA und Japan) keine höheren Inflationsraten erzielt werden. Eine Inflationskategorie entwickelte sich jedoch außerordentlich stark: Die Sachgüterpreise - beispielsweise für Aktien, Immobilien, Kunst etc. - stiegen dramatisch an ("Asset-Preis-Inflation").
Robuste Finanzstudien zeigen, dass Aktien langfristig hinsichtlich ihrer Performance weit vor allen anderen Anlageklassen, wie dem Immobilien- oder dem Rentenmarkt, liegen. Auch im letzten Jahrzehnt hat sich dieses Muster bestätigt. Zum langfristigen Vermögenserhalt wird auch im aktuellen Anlagejahrzehnt an professionellen Veranlagungen auf dem Aktienmarkt kein Weg vorbeiführen. Der Rentenmarkt stellt aufgrund vorgezeichneter negativer Realrenditen nur dann eine Alternative dar, wenn es darum geht, Gelder zu parken. Denn zur langfristigen Kapitalanlage ist eine Assetklasse gänzlich ungeeignet, bei der von vornherein reale Kursverluste zu erwarten sind.
Erfolgreiche Anleger können damit leben, dass Aktien teils starken Schwankungen unterliegen. Die durchschnittliche Schwankungsbreite auf dem US-Markt liegt seit 1926 bei immerhin 18,7%. Allerdings ist der Mehrwert aus einer Veranlagung in Unternehmen, die langfristig bestehen, über alle Laufzeiten betrachtet atemberaubend hoch. Ein Investment von 100 US-Dollar im Jahr 1926 auf dem US-Aktienmarkt, bei dem Dividenden immer zum Reinvestieren genutzt worden wären, würde heute etwa einen Gegenwert von 850.000 US-Dollar auf dem Depotauszug ausweisen. Das entspricht einer Performance von knapp über 10% p. a., die mit keiner anderen Assetklasse langfristig hätte erreicht werden können. Marktkorrekturen bieten jedenfalls Kaufgelegenheiten, die für Zukäufe genutzt werden sollten.
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