Seit August können Kund:innen der Schoellerbank aktiv mitbestimmen, ob und in welchem Ausmaß sie bei ihren Investments Nachhaltigkeitsschwerpunkte setzen wollen. Ziel ist es, Nachhaltigkeit im Anlageverhalten der Finanzmarktteilnehmer:innen zu verankern und nachhaltige Investments zu fördern, um so schlussendlich einen positiven Beitrag zur Bewahrung unseres Planeten, wie wir ihn kennen, zu leisten. Dabei gilt es insbesondere, alles daranzusetzen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Nachhaltigkeit bezieht sich aber nicht nur auf den Schutz der Umwelt, sondern auch auf soziale Aspekte sowie auf gute Unternehmensführung.
Der Klimawandel stellt die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts dar. Für die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad sind zusätzliche Finanzmittel des privaten Sektors erforderlich. Die EU geht von einem Finanzbedarf von rund 350 Mrd. Euro pro Jahr aus, die notwendig sind, um die CO2 -Reduktionsziele bis 2030 erreichen zu können. Anleger:innen, die nachhaltige Investitionen tätigen wollen, kommt somit eine immer größer werdende Bedeutung zu. Um die richtige Wahl aus der Fülle von nachhaltigen Anlageprodukten zur treffen, sind Produktkennzeichnungen hinsichtlich ihres Nachhaltigkeitsgrades wesentlich. Daher haben Hersteller von nachhaltigen Produkten verpflichtend die mit dem Produkt beworbenen Nachhaltigkeitsfaktoren offenzulegen.
Die Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen in Zusammenhang mit Umweltzielen wie Klimawandel, Schutz von Ökosystemen und Biodiversität ermöglicht es Kund:innen der Schoellerbank, zielgerichtet Investitionen in nachhaltige Produkte zu tätigen. Dank dieser Beiträge soll unser Planet für unsere Kinder, Kindeskinder und für nachfolgende Generationen lebenswert bleiben.
Verschiedene Güten von nachhaltigen Anlageprodukten
Der europäische Gesetzgeber hat in dem zentralen Regelwerk der Offenlegungsverordnung versucht, nachhaltige Produkte gemäß ihrem Nachhaltigkeitsgrad zu kategorisieren. Grob werden zwei Produktkategorien unterschieden: Finanzprodukte nach Art. 8, mit denen ökologische und/oder soziale Kriterien beworben werden (hellgrüne Produkte), und Finanzprodukte nach Art. 9 (dunkelgrüne Produkte), die eine nachhaltige Anlage zum Ziel haben. Neben der generellen Einteilung besteht eine Fülle von Nachhaltigkeits- bzw. Ecolabels (Österreichisches Umweltzeichen, EU-Ecolabel, FNG-Siegel), die es Anleger:innen schwer machen, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Strenge Selektionskriterien im Auswahlprozess von nachhaltigen Finanzprodukten
Viele Anleger:innen sind verunsichert, da es noch keine einheitliche Definition oder Kriterien für ESG-Investments gibt. Die Schoellerbank vertritt hier einen strengen und transparenten Ansatz, mit dem Investmentprodukte als nachhaltig klassifiziert werden. Zunächst werden Unternehmen einem „Negativscreening“ (Ausschlusskriterien) unterzogen und kontroverse Geschäftsfelder, wie z. B. Nuklearenergie, Kohleproduktion oder umstrittene Waffen, unmittelbar ausgeschlossen. Ebenso werden Firmen mit schweren Verstößen gegen den UN Global Compact nicht in Betracht gezogen. Staatliche Emittenten müssen u. a. die Grundrechte hinsichtlich Demokratie und Menschenrechte achten, Korruption effektiv bekämpfen und sowohl das Kyoto Protokoll als auch das Pariser Abkommen unterzeichnet haben.
Anschließend werden die verbleibenden Titel einem „Positivscreening“ hinsichtlich ihrer Sozial- und Umweltstandards unterzogen, wobei ausschließlich Unternehmen mit besonders vorbildlichem Ergebnis für das Portfolio ausgewählt werden („Best-in-Class-Prinzip“).
Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen in der Praxis
Kund:innen der Schoellerbank wird in ihrem Kundenprofil die Möglichkeit gegeben, festzulegen, ob nachhaltig veranlagt werden soll, und falls ja, mit welchem Schwerpunkt. Als Schwerpunkte werden ökologische, soziale und Governance-Kriterien sowie die Nachhaltigkeitsfaktoren definiert. Im Rahmen einer Vorinformation werden Kund:innen darüber informiert, welche Auswirkungen eine Investition in nachhaltige Geldanlagen auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung haben kann.
Danach können aus den verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen die für die jeweiligen Vorlieben bedeutsamen Bereiche definiert werden. Für die genauere Konkretisierung, in welcher Höhe Kund:innen in nachhaltige Finanzprodukte investieren möchten, ist die Festlegung eines Mindestanteils erforderlich. Daneben besteht auch die Möglichkeit, nur die Präferenz, aber keinen Mindestanteil festzulegen.
Fazit
Es ist die Verantwortung von jedem:jeder Einzelnen, den nächsten Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Performance und nachhaltige Anlageprodukte schließen einander nicht aus, sondern gehen Hand in Hand. Es liegt an den Anleger:innen, durch die Wahl geeigneter nachhaltiger Anlageprodukte als Beimischung in ihren Portfolios einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der ökologischen, sozialen und Governance-Aspekte zu leisten.
Die Berater:innen der Schoellerbank informieren gerne über das Angebot an nachhaltigen Veranlagungsmöglichkeiten.
Ein Artikel von Mag. Doris Eichelburg, CFP®, EFA®, ESG Officer